| Ich werde
diesen Morgen immer im Gedächtnis behalten..... Es war ein durch Glück gleichzeitig verherrlichter Morgen, der dann für den Rest meines Lebens so entscheidend wurde.
Ich wusste in diesem Moment noch nicht, was dann noch folgen sollte.
Aber ich wusste daß Herr Gontier, der ihn
mich Socrate reservieren ließ , mir damit das schönste Geschenk im Welt gerade gemacht hatte .
Socrate, den wir
kurz
Sosso nannten, hat keine Ausstellungen gemacht. |
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Das war damals nicht unsere Idee. Er war ein sehr schöner Hund, zwar weniger knochenstark wie unsere akruellen Leonberger, aber dafür mit einer goldenen Farbe, die man heute nicht mehr findet.....mit diesem für Leonberger typischen langen geschmeidigen Haarkleid und den die Form des Körpers betonenden Spitzen. |
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Aber nichts war bei Socrate schöner, als sein Gesicht, sein Gesichtsausdruck: zwei schöne dunkle Augen in einer Maske wie aus bläulichem schwarzem Samt. Es wirkte mächtig und unendlich sanft gleichzeitig. Niemals mehr haben wir eine solche Maske und einen solchen Einklangg wieder gefunden.
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| Socrate war ebenfalls bemerkenswert (und wurde beachtet ) wegen seiner Größe und seines besonders aristokratischen Aussehens ....diese beispiellose Klasse, die , für uns untrennbar mit einem Leonberger verbunden ist. Aber Socrate hat tausend andere, für einen Leonberger viel interessantere Dinge als Ausstellungen gemacht. Er hat uns niemals verlassen, uns bei all unseren Ausflügen durch die Wälder, in die Berge oder ans Meer begleitet.. |
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| Er nahm an allem teil,....er war auch noch mit 9 Jahren in der Lage 27km in den hohen Berge zu laufen,....in allen Meeren und eiskalten Seen in den Schweizer Alpen zu tauchen, aber er konnte auch viele lange Stunden im Morgengrauen oder der Dämmerung verweilen um aufmerksam auf den Schrei des Uhus oder der Rohrdommel zu achten.....Es war Socrate, der mich die unglaubliche Fähigkeit zum Schwimmen bei den Leonbergern entdecken ließ. Er tauchte von zwei Metern in eine Welle und er brachte am Arm alle ein wenig zu kühnen Badende an das Ufer zurück.. |
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Eines Tages jedoch haben wir uns entschlossen, Socrate bestätigen zu lassen. |
| An einem schönen Tag im Mai 1984 - obwohl er schon fünf Jahre alt war - haben wir Socrate zur Bestätigung vorgestellt.....Die vom berühmten Dr. Luquet, Saint-Lô in der Normandie, durchgeführte Bestätigung verlief ohne eine einzige Schwierigkeit. Und leider beschränkten wir uns darauf....
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| Dann nach vielen Reisen und Schicksalswendungen kommt die Zeit des Bedauerns und der Ängste, die Zeit, die man nicht so schnell hat kommen sehen, die Zeit in der man sagt "so wenig", man sagt "schon", diese Zeit, in der man den so gefürchteten Moment Abschieds heran nahen sieht...Und da man daran nicht glauben oder denken will, macht man so weiter als wenn nichts wäre... |
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| Schon 10 Jahre? Macht nichts! Eine lange Reise nach Dänemark, wo Socrate kein tiefes Wasser der Ostsee verachtet, auch nach Spanien und in die Pyrenäen,wo er uns mit einer letzten Tour am Lac d'O daran erinnert, wozu er fähig ist.....Dann ein Herbst, der viel zu schnell vergangen ist.....Bald darauf die Rückkehr des Frühlings nach dieser 14km langen Wanderung im Schnee von Aubrac.....dieses Mal ist es wirklich der letzte Spaziergang......
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Alles überstürzt sich. Der plötzliche Schmerz im Hinterbein. Das Fallbeil fällt: Ostéosarcoma. Die Hoffnung einer Amputation, für die wir aber nicht mehr die Zeit haben sie ausführen zu lassen. Nach einigen Tagen der Chemotherapie, wird Socrate dennoch seinen so nahen, so erwarteten 11ten Geburtstag niemals erleben. Er schläft, ohne Schmerzen, am Abend des 21. Februar 1990 ein .Und so viele Dinge gehen mit ihm....
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